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Menschen bei Bösch Boden Spies

Der Mann mit dem
Service-Gen:
Kay Schumacher

Als Leiter Product Application and Development steckt Kay Schumacher hinter jeder Produktneuheit von Bösch Boden Spies. Damit hat er sich einen Kindheitstraum erfüllt, der mit einer Zeichentrickmaus begann und ihn seitdem begleitet.

„Anderen helfen und sie beraten macht mich zufrieden“, sagt Kay Schumacher. ‚Service-Gen‘ nennt er das – perfekt für einen Leiter Product Application and Development. Der 45-jährige gebürtige Kieler arbeitete jahrelang als Produktentwickler bei einer Molkerei in der Fruchtzubereitung. 2014 kam er zu Bösch Boden Spies nach Hamburg und baute das Ingredient Technology Center (ITC) mit auf. Er wohnt mit Frau und zwei Kindern in Lübeck.

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Herr Schumacher, Sie leiten das Ingredient Technology Center bei Bösch Boden Spies – was machen Sie genau?

Im ITC arbeite ich mit meinen Kollegen die technologischen Möglichkeiten von Ingredients heraus und veranschauliche sie durch Anwendungskonzepte. Wir haben den Anspruch, Experten für unsere Rohstoffe zu sein und dieses Wissen an die Kollegen und Kunden weiterzugeben. Ich koordiniere die Abläufe im ITC, verantworte die technische Betreuung und plane Einrichtungen und Anschaffungen. Dabei achte ich stark auf Flexibilität. Die Räume müssen zum Beispiel so ausgestattet sein, dass bei Kundenterminen eine größere Gruppe Platz findet, aber auch mal jeder Kollege alleine arbeiten kann.

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Wie kommen Sie auf Ideen für neue Produkte bzw. innovative Anwendungen von Rohstoffen?

Wie meine Kollegen verantworte ich ein Produktsegment, in meinem Fall der Molkereibereich – passend zu meinem beruflichen Hintergrund. Meine Entwicklungskollegen und ich ermutigen jeden Mitarbeiter, uns jederzeit Produktideen und Marktbeobachtungen mitzuteilen. Jede Idee löst Gedankenprozesse aus, die in konkreten Anwendungskonzepten Niederschlag finden. Hinzu kommt die persönliche Neugier, ob bestimmte Geschmacks- oder Texturkombinationen funktionieren, und die Ausrichtung an aktuellen Lebensmitteltrends. Das lässt zum Teil erstaunliche Dinge entstehen.

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Mit welchen Ingredients haben Sie aktuell besonders viel zu tun?

Wir befassen uns momentan sehr viel mit der wilden kanadischen Blaubeere in allen Formen. Unser langjähriger Partner Oxford Frozen Foods hat eine Jahrhundert-Ernte hinter sich, was den Preis der kleinen wilden Beeren in Europa besonders attraktiv macht. Zum anderen hat Oxford dieses Jahr gesüßte, getrocknete, wilde Blaubeeren auf den Markt gebracht, die auch bezüglich der Sicherheit in punkto Pestizide und Fremdkörper seinesgleichen suchen. Wir arbeiten aktuell diverse Produktkonzepte aus, die die Mehrwerte Produktsicherheit, Ursprünglichkeit und Geschmack besonders stark verdeutlichen.

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Haben Sie eine Lieblingszutat?

Genau genommen mehrere. Geschmacklich mag ich es persönlich gern sauer und aromatisch-fruchtig-exotisch, deswegen liebe ich Goldenberry und Maracuja. Als Lebensmitteltechnologe ist mir die Pflaume am liebsten, weil sie besonders spannend ist und ein außerordentlich vielseitiger, wertvoller Rohstoff.

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Wollten Sie schon als Kind „Lebensmittelerfinder“ werden?

Ja, ich habe tatsächlich meinen Traumjob gefunden. Als Junge war ich fasziniert, wenn in der ‚Sendung mit der Maus‘ Schokoküsse, Gummibärchen und Getränkeflaschen in atemberaubender Geschwindigkeit hergestellt oder abgefüllt wurden. Der einzige Lebensmittelbetrieb nennenswerter Größe in meiner Heimatstadt Kiel war eine Brauerei, also bin ich Brauer geworden und habe später Lebensmittel- und Biotechnologie in Berlin studiert.

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Wer ist zu Hause für den Lebensmitteleinkauf zuständig: Sie oder Ihre Frau?

Aus praktischen Gründen ist das wochentags meine Frau, ich erledige den Einkauf am Wochenende auf dem Wochenmarkt. Dabei bringe ich immer viel zu viele Früchte mit. Berufskrankheit, denke ich.

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Was geht in Ihnen vor, wenn Sie im Supermarkt einkaufen und die vielen Produkte sehen?

Wenn ich ein paar Liter Milch holen soll, komme ich nach 1,5 Stunden wieder und blicke in genervte Mutter- und Kinderaugen – weil ich für meine Frau gefühlt jedes Supermarktregal nach neuen Produkte abscanne, in die unsere Zutaten noch hineinpassen könnten. Eine weitere Berufskrankheit.

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Beschäftigen Sie sich privat also auch so intensiv mit Lebensmitteln?

Lebensmittel spielen in unserer Familie eine enorm große Rolle. Sowohl was gesunde Ernährung und den Anbau von eigenem Gemüse angeht als auch das Verarbeiten und gemeinsame Kochen und Essen. Ich bin für Nudelgerichte und meine Frau für Eintöpfe zuständig. Ein Abendessen, auch in der Woche, kann schonmal von der Zubereitung bis zur Spülmaschine 2,5 Stunden dauern.

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